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Zugunglück auf dem Truppenübungsplatz- Gemeinsam üben, für den Ernstfall

Stetten a.k.M.- Explosionen auf einem Truppenübungsplatz sind eigentlich nichts besonderes. Wenn die Stille danach jedoch von zahlreichen Martinshörner unterbrochen wird, muss irgendetwas anders sein, als gewöhnlich. Grund hierfür, eine Großübung. Das Highlight des diesjährigen Ausbildungswochenende verschiedener Feuerwehren aus Baden-Württemberg und Hessen, sowie dem Technischen Hilfswerk und der Bergwacht.

Am 26. Mai war es wieder so weit. Das alljährliche Ausbildungswochenende von Feuerwehr, THW und dieses Jahr zum ersten Mal die Bergwacht, auf dem Truppenübungsplatz in Stetten am kalten Markt stand an. Die Vorfreude war riesig und beim ersten gemeinsamen Antreten auf dem Kasernenhof, hatten alle Beteiligten ein breites Grinsen im Gesicht. Mit dabei waren Kräfte der Feuerwehren Blaubeuren, Blumberg, Gelnhausen(Hessen), Grossbettlingen, Kieselbronn, Mühlacker, Vaihingen/Enz, Neu-Ulm, Pforzheim, Wiesbaden und Villingen-Schwenningen, Helfer der THW Ortsverbände Villingen-Schwenningen und Balingen, zudem neu dabei, die Bergretter der Bergwacht Furtwangen.


Für unsere Helfer begann der Tag schon früh. Treffpunkt war der Ortsverband, auf dem jeder mit einem breiten Grinsen vor Vorfreude eintraf. Das Gepäck wurde verladen und letzte Vorbereitungen getroffen. Pünktlich fuhren auch die Bergwacht Furtwangen auf den Hof, die dieses Jahr mit unseren Helfern eine gemeinsame Ausbildung absolvierte. Nach einem kurzen Kennenlernen und Informationsaustausch, stand der Abfahrt nichts mehr im Wege. Angekommen in der Kaserne, wurden alte Bekannte begrüßt, die Stuben bezogen und sich für das erste gemeinsame Antraten, bereit gemacht. Noch am ersten Tag wurde mit der Ausbildung begonnen. Für die Kameraden/innen der Feuerwehr gab es an verschiedenen Stationen Szenarien, wie Gebäudebrände, Verkehrsunfälle mit und ohne Gefahrgut, auslaufende Gefahrstoffe und vielem mehr. Auch die allgemeine Erste Hilfe und weiterführende Patientenversorgung stand auf dem Lehrplan. Zudem musste ein simulierter Fahrzeugbrand bei einer der beiden Löschzugübungen bewältigt werden. Währenddessen haben unsere Bergungsgruppe 1 und die Bergwacht die gemeinsame Ausbildung begonnen, indem die Bergretter durch THW-Helfer an deren Einsatzschwerpunkte,u.a. der Trümmerrettung, herangeführt wurden.  Am nächsten Tag wurde getauscht und die THW-Helfer wurden in die Höhenrettung an einem dafür geeigneten Übungsturm, unterrichtet.


Nebenbei übten die Einsatzleitung der Feuerwehr, sowie die Fachgruppen Führung/Kommunikation des THW, die Führung und Koordinierung einer Großschadenslage in der aufgebauten Führungsstelle des THW.Außerdem gab es noch ein ganz besonderes Fahrzeug zu bestaunen. Der Weitverkehrstrupp aus Balingen hatte nämlich ihren MastKW mit dabei und auf volle Höhe aufgebaut. Dieser mobile, 40m hohe Funkmasten gibt es beim THW nur fünf Mal, über ganz Deutschland verteilt, weshalb es eine seltene Gelegenheit war, dieses Fahrzeug zu sehen. Ein weiteres Highlight war der Besuch der Bundeswehr-Feuerwehr, die für den Truppenübungsplatz zuständig ist. Gemeinsam mit Referatsleiter und Stellv. Landesbeauftragter Jens-Olaf Sandmann, wurden unsere Helfer dort freundlich empfangen und durch die Wache geführt. Auch die Fahrzeuge durften nicht fehlen. Am Ende tauschte man noch Erfahrungen aus Einsätzen aus oder es wurde die Frage geklärt, wie man überhaupt zur Bundeswehr-Feuerwehr kommt und was einen dort erwartet.


Ein mit Spannung erwartetes Ereignis war, wie jedes Jahr, die gemeinsame Großübung am Freitagabend. Die Einsatzkräfte wurden mit einem, der anspruchsvollsten Einsatzszenarien, die es überhaupt gibt, konfrontiert. Ein Zugunglück, wie es zum Glück nur selten vorkommt. Ein mit Gefahrgut beladener LKW war mit einem Waggon eines Personenzuges zusammengestoßen. Die ersteintreffenden Kräfte hatten alle Hände zu tun, um einen Überblick der Schadenslage zu erhalten, denn auch ein Gebäude, dass in Brand stand, mit Personen darin, erwartete die Einsatzkräfte. Schnell wurde Großalarm ausgelöst und nach und nach fühlte sich die Einsatzstelle mit Helfern der verschiedenen Organisationen. Während das Gefahrgut schnell gesichert und der LKW-Fahrer gerettet werden konnte, gestaltete sich die Arbeit im Waggon als schwieriger, da der Zug in der Simulation, schwer beschädigt war und erst Trümmer zerteilt und aus dem Weg geschafft werden mussten. Durch die Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW und dem Einsatz von schwerem Gerät, war dies allerdings kein Problem. Da noch weitere Personen vermisst und im angrenzenden Waldstück vermutet wurden, kam auch eine Rettungshundestaffel des Bundesverbandes Rettungshunde e.V., die in der Nähe ebenfalls ein Ausbildungscamp hatte, zum Einsatz. Gemeinsam mit der Feuerwehr, war die Aufgabe, die Vermissten im Dickicht aufzuspüren und zu retten.

Solch ein Ereignis lässt man sich natürlich nicht entgehen. Als Gäste an diesem Wochenende wurden Klaus Burger, CDU-Landtagsabgeordneter des Landkreises Sigmaringen und Konrad Epple, CDU-Landtagsabgeordneter von Vaihingen und feuerwehrpolitischer Sprecher, zudem selbst jahrelanger Feuerwehrmann, begrüßt. Auch Jens-Olaf Sandmann, Referatsleiter Einsatz und stellvertretender Landesbeauftragter des THW Landesverbandes Baden.Württemberg, Florian Vetter, Kreisbrandmeister des Schwarzwald-Baar-Kreises und zwei Vertreter des ungarischen Katastrophenschutzes, kamen, um sich von dem Können der Einsatzkräfte zu überzeugen.

Wiedereinmal war es es gelungenes Ausbildungswochenende. Am letzten Abend wurden schon wieder neue Ideen für Einsatzszenarien und Stationen gesammelt. Großer Dank gilt auch der Bundeswehr, die jedes Jahr ihren Standort, im Rahmen der Zivil-militärischen-Zusammenarbeit, zur Verfügung stellt.






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