Begonnen hatte es für unsere Fachgruppe am Freitagmittag mit der Abfahrt vom Hof. Auf ungefähr der halben Strecke trafen wir uns mit dem OV Singen und fuhren dann gemeinsam in einem offenen Verband nach Schefflenz. Dort angekommen, meldeten wir uns beim eingerichteten Meldekopf an und bereiteten unseren Schlafplatz vor. Dafür stand eine Sporthalle mit Feldbetten zur Verfügung, wie es bei längeren Großeinsätzen des THW durchaus üblich ist(Bsp. Hochwassereinsatz 2013).
Nach dem gemeinsamen Abendessen, folgte noch am selben Abend der erste Einsatzauftrag. Zwei kaputte Erdkabel mussten, an einer wenige Kilometer entfernten Einsatzstelle, repariert werden. Vor Ort stellte sich heraus, dass die beiden Kabel nicht nur angeschlagen, sondern vollständig durchtrennt sind, sodass wir vier Kabelenden in einem Baggerloch, wieder zu zwei funktionsfähige Erdkabel verbinden mussten. Um verschiedene Techniken anwenden zu können, wurde eines mit einer sog. Gießharzmuffe und das andere mit einer Schrumpfmuffe wieder verbunden. Mittlerweile war es dunkel geworden, doch durch eine großzügige Beleuchtung der Einsatzstelle, war dies kein Hindernis.
Zurück im Bereitstellungsraum, wurden Fahrzeug und Gerät geprüft, damit ein folgender Einsatzauftrag jederzeit angenommen werden kann. Doch der Abend blieb ruhig und endete gemeinsam mit den Kameraden der anderen Ortsverbände. Am nächsten morgen, meldeten wir uns nach dem Frühstück einsatzbereit, was schon zeitnah mit einem neuen Einsatzauftrag beantwortet wurde. Am Gymnasium in Osterburken wird Strom für einen Bereitstellungsraum von Feuerwehr und DRK benötigt. Sogleich hängten wir die von uns mitgebrachte Netzersatzanlage(NEA) an und machten uns auf den Weg. Mitalarmiert wurde der Ortsverband Ochsenfurt. Vor Ort wurden die NEAs der Ortsverbände in Stellung gebracht, eine Erdung aufgebaut und schließlich miteinander synchronisiert. Dies ist einer der vier Betriebsmodi einer NEA und bedeutet so viel wie, eine Verbindung, die zwischen den NEAs aufgebaut wird. Zudem werden beide auf einen gemeinsamen Stromfluss eingependelt, sodass auch unterschiedlich starke Generatoren zusammen in Betrieb genommen werden können. Als Stromabnehmer, diente ein aufgebauter Lastwiderstand, der den Stromverbrauch eines Bereitstellungsraumes simulieren sollte.
Nach Beendigung des Einsatzauftrags ging es zurück zum Mittagessen, um anschließend den letzten Einsatzauftrag zu erhalten; das Wasserwerk von Osterburken ist von einem Stromausfall betroffen und eine Einspeisung mittels unserer NEA wird benötigt. Vor Ort wurden Fahrzeuge und Gerät in Stellung gebracht und Leitungen, sowie die Erdung aufgebaut. Für die Übung wurde das Wasserwerk kurzzeitig heruntergefahren und dann, nur durch unser Aggregat versorgt, wieder hochgefahren. Nachdem nach und nach, jedes System ohne Probleme wieder seinen Betrieb aufnahm, wussten wir, dass der Einsatzauftrag erfolgreich abgearbeitet wurde.
So endete für uns das Übungswochenode nach dem Abendessen schon wieder, da wir aufgrund der kürzeren Fahrtzeit nach Hause, noch am selben Abend aufbrechen konnten. Solche Übungen sind für unsere Helfer eine optimale Gelegenheit, da nicht nur die Einsatzabläufe ohne Druck eines Realeinsatzes durchgespielt und somit eventuelle Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten auffallen, sondern auch neue Kontakte geknüpft werden und ein reger Ideenaustausch stattfinden kann. Wir bedanken uns bei allen, die an der Planung und der Durchführung teilgenommen haben und vor allem bei den anderen Hilfsorganisationen und den Kommunen.
Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung: www.rnz.de/nachrichten/mosbach_artikel,-SchefflenzOsterburken-Ein-Wochenende-voller-Notfaelle-_arid,193885.html