26.11.2017, von F. Ehlert

Jahresabschlussübung in den Kasernen

Eine vermisste Person in einem teilweise eingestürzten Gebäude, ein schwieriges Einsatzszenario, das Einsatzkräfte vor viele Hürden stellt. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein , war es dieses Jahr Grundlage für unsere Jahresabschlussübung.

Samstagmorgen, den 25.11.2017, leichter Nieselregen bei kühlen Temperaturen. Trotz des Wetters, beginnt für unsere Helfer der Tag früh, als um 6.00 Uhr der Funkmeldeempfänger auf dem Nachttisch alarmiert. In der Unterkunft angekommen, müssen sich die Helfer zügig umziehen, um dann schnellstmöglich einsatzbereit zu sein. Die Fahrzeuge und die Funkzentrale im Ortsverband(OV) müssen besetzt werden, weiteres Material, gegebenenfalls eingeladen werden, sofern das Einsatzstichwort es vermuten lässt. Wenn die ersten Fahrzeuge genügend Helfer an Bord haben, geht es los.Ziel war das alte Kasernengelände in Villingen.

Vor Ort angekommen, können sich die Einsatzkräfte dann normalerweise einen ersten Eindruck der Schadenslage machen. Der Zugtrupp mit dem Zugführer richtet sich ein und verteilt die ersten Anweisungen, nachdem er die Einsatzstelle erkundet hat. Dabei kommt raus, dass es nach Arbeiten an einer Heizungsanlage, zu einer Verpuffung kam. Eine Person wird vermisst und das Gebäude ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Zudem drohen weitere Teile einzustürzen.

Der Zugang über die normalen Eingänge ist nicht möglich, sodass der bereitstehende Atemschutztrupp über ein Fenster mit einer Steckleiter ins Gebäude gelangen muss. Atemschutz ist notwendig, da bei einem solchen Szenario zum einen Restrauch, von bis dahin gelöschten Feuern, zum anderen der dichte und oftmals mit schädlichen Stoffen belastete Staub, nach dem Einsturz im Gebäude verbleiben.

Dabei ruhig und geordnet zu bleiben, gleichzeitig die Kommunikation zu den Führungskräften zu halten und mit dem Kameraden des Trupps als Team zu agieren, sind Verhaltensweisen, die ständig geübt werden müssen, um im Ernstfall effektiv helfen zu können.

So auch, als dann die vermisste Person gefunden wurde. Diese muss betreut und gegebenenfalls aus Trümmern befreit werden. Gleichzeitig würden Kräfte des Rettungsdienstes Verletzungen versorgen, soweit dies möglich ist.

In der Übung entschieden sich die Einsatzkräfte dazu, den Verletzten über den selben Weg, den sie hereingenommen hatten, aus dem Gebäude zu bringen. Dazu wurde vor dem Fenster ein sogenannter Leiterhebel aufgebaut. Dazu wird eine spezielle Trage, der sogenannte Schleifkorb, an der Steckleiter befestigt, welche dann als Hebel dient, während der Schleifkorb mit Sicherungsleinen heruntergelassen wird. Um weitere Verletzte ausschließen zu können, wurde außerdem der Rest des Gebäudes durch zwei weitere Trupps abgesucht.

Weitere Aufgabe war die Sicherung des Gebäudes. Eine Außenwand drohte nach außen hin wegzustürzen. Um dies zu verhindern, wurde eine Stützkonstruktion aufgebaut. Dafür gibt es im Ortsverband VS das sogenannte Einsatzgerüstsystem(EGS). Dabei handelt es sich um ein modifiziertes Baugerüst, welches auf den schnellen Auf- und Abbau ausgelegt ist und mit dem verschiedenste Konstruktionen möglich sind.

Um in Pausen, Schutz vor der Witterung haben zu können, wurde durch die Kräfte der Fachgruppe Elektroversorgung , außerdem ein Zelt aufgebaut und durch Heizwiderstände beheizt.

Auch das Mittagessen, welches nach mehreren Stunden im Einsatz und für viele die erste Mahlzeit des Tages war, wurde hier zu sich genommen.

Nach Abbau und Rückfahrt in die Unterkunft, folgte dann die wichtige Nachbesprechung, welche es ebenfalls nach Realeinsätzen gibt. Diese sind besonders wichtig, um Fehler anzusprechen und Verbesserungen vorzuschlagen. Auch hierzu dienen Übungen, denn diese sind die letzte Gelegenheit, in der Fehler gemacht werden dürfen, um dann im Ernstfall umso besser zu handeln.


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